Ein sehr ereignisreiches, intensives und herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu und nicht zuletzt aus diesem Grund möchte ich 2019 so besinnlich und ruhig wie möglich im Kreise meiner Lieben ausklingen lassen.
Während ich 2018 bis zum 24. Dezember nachmittags an meiner Website gebastelt hatte, habe ich mich in diesem Jahr bereits nach dem zweiten Advent ganz bewusst aus der Hektik des Geschäftslebens und dem vorweihnachtlichen Trubel ausgeklinkt und mir einen mehrtägigen Yoga- und Ayurveda-Urlaub im Allgäu gegönnt. Das Hotel war während meines Aufenthaltes nur noch zu einem Viertel ausgelastet, es wirkte nicht nur für die Gäste, sondern auch für das Personal wie ein ersehntes Durchatmen zwischen dem Ende der umtriebigen Herbstzeit und dem Beginn der Weihnachtssaison. Ich empfand es als großes Glück, diesen günstigen Zeitpunkt für mein Retreat gewählt zu haben. Die Ruhe im Hotel und die Stille in den umliegenden Wäldern machte Platz für Achtsamkeit und den Rückzug zu mir selbst.
Früher, als Büroangestellte, nahm ich den Dezember als den stressigsten Monat im Jahr war, der Druck, alles noch vor Jahresende abschließen zu müssen, nahm mit jedem Tag zu. Die Schokolade vom Adventskalender musste als Nervennahrung herhalten und oft waren alle Türchen schon Mitte des Monats geöffnet. Plätzchen und Stollen fanden in allen Büros reißenden Absatz, als Trostpflaster für die vielen Überstunden. Dann noch schnell kurz vor Ladenschluss Geschenke besorgen und den Frust über die „alle-Jahre-wieder-Hektik“ beim Glühwein-Umtrunk runterspülen. Von besinnlicher Adventszeit keine Spur. Kein Wunder, dass ich und viele andere Leidensgenossen pünktlich zu Heiligabend – alle Jahre wieder – krank wurden und die Feiertage komplett ausgelaugt am liebsten im Bett verbracht hätten.
Ich wünsche allen, besonders denjenigen, die nicht wie ich das wundervolle Privileg hatten, den Advent in aller Ruhe zu genießen, dass sie jetzt über die Feiertage und in der arbeitsfreien Zeit zwischen den Jahren die Chance zum Innehalten erkennen und nutzen. Wenn nicht JETZT, wann dann? JETZT sind die Kalender leer, die Firmen und Geschäfte geschlossen. JETZT ist Zeit für Dich, ganz allein, in aller Ruhe. Genieße die Stille und den Rückzug genauso wie das festliche Essen und das gesellige Beisammensein. Nur eine gesunde Balance zwischen Feiern und Innehalten ermöglicht es uns, Kraft zu schöpfen für die Herausforderungen des neuen Jahres.
Und für die unverbesserlichen Perfektionisten und „Ja, aber-Menschen“ habe ich aus der Fülle von mehr oder weniger sinnvollen Sprüchen anlässlich der bevorstehenden Feiertage drei herausgepickt:
Für alle, die wegen der Feiertage putzen wie irre: Es kommt das Christkind, nicht das Gesundheitsamt.
Es geht nicht darum, was unter dem Baum liegt, sondern wer sich darum versammelt.
Je kleiner die Ansprüche, umso größer die Chance, glücklich zu sein.
Ich wünsche Euch Zeit zum Innehalten und Zeit für Mitgefühl und Dankbarkeit.
Mitgefühl für die Mitmenschen, denen es gerade nicht so gut geht und denen dies gerade an Weihnachten besonders bewusst ist. Die Oma im Krankenhaus, die Tochter, die in diesem Jahr ihren Vater verloren hat, die zerbrochenen Familien, die ihr erstes Weihnachtsfest getrennt voneinander verbringen…
Ebenso wichtig ist das Mitgefühl mit Dir selbst. Du bist gut genug, der Christbaum ist schön genug und es sind genug Geschenke (siehe oben).
Lass den ganzen Stress hinter Dir, halte inne, sei dankbar und genieße, genieße, genieße…
Ich danke von ganzem Herzen allen Menschen, die mich im vergangenen Jahr begleitet, unterstützt und ermutigt haben, meinen Weg zu gehen. Danke an unsere beiden Kinder, die mich sowohl erden als auch inspirieren und ein großes Dankeschön an meinen Mann, der mir in allen Lebenslagen den Rücken freihält.
So und jetzt halte ich inne…