Das Pop Up Innovationshub in Gmund am Tegernsee bot uns im Rahmen der Munich Creative Business Week die einzigartige Gelegenheit, unser Forestilia-Konzept vorzustellen.
Leider fiel an Tag 1 der gut besuchten Veranstaltung unser Schnupperkurs in „Shinrin-yoku – Achtsamkeit im Wald“ im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, da Sturmtief „Igor“ mit starken Böen und peitschendem Regen vor den Toren der Büttenpapierfabrik wütete. Zu meiner großen Überraschung fanden sich am vereinbarten Treffpunkt zwei besonders mutige Interessenten ein, die dem Unwetter trotzen und mit mir „rein in den Wald und zurück zum kreativen Flow“ wollten. Aus Sicherheitsgründen vertröstete ich die beiden auf einen anderen Termin und erläuterte Ihnen stattdessen im warmen Café Mangfallblau, dem gemütlichen Fabrikrestaurant von Gmund Papier, die Vorzüge des achtsamen und entschleunigten Aufenthaltes im Waldes und die psychischen und physiologischen Effekte der Waldatmosphäre auf den Menschen.
Im Anschluss daran ergriff ich die wunderbare Chance, am Workshop „Der Weg zur haptischen Kommunikation“ teilzunehmen. Alexa Steinke, Brand Experience Manager bei Gmund Papier, zeigte uns auf eindrucksvolle Weise, welche Wirkung die unterschiedliche Haptik von Papier erzielen kann. Durch blindes Tasten versuchten die Teilnehmer die bereitgelegten Papiere, Kataloge und Verpackungen zu erspüren und zu beschreiben. Es war faszinierend mitzuerleben, welche Assoziationen die verschiedenen Strukturen und Prägungen weckten.
Umso größer war meine Freude, als mein Mann Peter und ich am Nachmittag des zweiten Veranstaltungstages endlich die Gelegenheit hatten, bei schönstem Vorfrühlingswetter unseren Teilnehmern den Wald mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Bevor wir die Haptik der unterschiedlichen Baumrinden erspüren ließen, luden wir zunächst zum Abschalten, Herunterkommen und Durchatmen ein.
Schweigend bewegten wir uns in Richtung des Waldstückes oberhalb des Fabrikgeländes. Das Rauschen der Mangfall nahm immer mehr ab, Vogelgezwitscher drang in den Vordergrund und die Waldlichtung mit den wärmenden Strahlen der Nachmittagssonne war der ideale Ort für ein Sonnenbad zur Augenentspannung (das Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne zuwenden und den Kopf ganz langsam von links nach rechts drehen).
Im Wald angekommen, gönnten wir dem Sehsinn eine wohlverdiente Pause und konzentrierten uns ganz auf das blinde Tasten der Bäume und die Laute der Natur. Anschließend verteilte ich kleine Spiegel, um die Umgebung einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen. Der Perspektivwechsel stellt einen wichtigen Aspekt unseres Forestilia-Konzeptes dar. Wir bieten unsere Seminare und Coachings bewusst im Wald an, weil wir überzeugt davon sind, dass das Gehirn regelmäßig einen Ortswechsel braucht. Wenn wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, sollten wir in den Wald gehen. Das ist nicht paradox, es wirkt!
Zum Abschluss erklärte Peter unseren interessierten Teilnehmern noch, wie die Natur im Wald gerade aus dem langen Winterschlaf erwacht und wie die Frühblüher heißen, die zuallererst ihre bunten Köpfchen neugierig aus dem endlich aufgetauten Erdreich strecken. Besonders beeindruckt waren wir von dem violetten Teppich der zahlreichen Leberblümchen (lateinisch Hepatica nobilis).
Es war eine Herausforderung, unser Konzept in eine knappe Stunde zu packen. Peter und mir hat es sehr viel Freude gemacht und wir hoffen, dass jeder unserer aufmerksamen Teilnehmer etwas mitnehmen konnte und Lust auf weitere „Waldbäder“ bekommen hat. Vielen Dank für’s Mitmachen!
Alles in allem waren wir begeistert von der kreativen Atmosphäre des Innovation Hubs, den interessanten Menschen, die wir dort treffen durften, dem ungezwungenen Networking und dem familiären Miteinander.
Dankeschön an Ingrid Wildemann-Dominguez und die SMG Miesbach für die fantastische Organisation und an Gmund Papier inkl. Team, die diese interessanten Räume zur Verfügung stellten.
Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung in diesem Rahmen!
Carmen und Peter Wehl
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